Die Tour

Hinter guten Türen

Ein Dokumentarfilm von Julia Beerhold
FSK ab 12 freigegeben

„Filmemacherin Julia Beerhold begibt sich gemeinsam mit ihrem Bruder auf eine Reise in die Vergangenheit. Zusammen wollen sie verstehen, wie Liebe und Gewalt koexistieren können. In ihrer Kindheit wurden sie von ihren Eltern gefördert und unterstützt, doch Fehlverhalten wurde streng geahndet. Ohrfeigen und sogar Schläge auf bereits existierende Wunden waren die Folge von Banalitäten wie beispielsweise Hinfallen. Manchmal auch komplett aus dem Nichts heraus. Wie geht man als Kind damit um und wie geht man als Erwachsener damit um, wenn man anfängt zu verstehen, dass die eigenen Eltern darin keinen Widerspruch zu ihrer Liebe sehen?“ (filmstarts.de)

„Ihre Art der Erziehung hat mich zum idealen Missbrauchsopfer gemacht… Ich habe Liebe auf eine Art gelernt, die so krank ist… Nach dem ersten, kam ein zweiter und dann ein dritter Täter hinzu. Sie wollten gute Eltern sein, aber sie haben mich auch gebrochen. Seit ich denken kann, begleitet mich eine Traurigkeit. Ich kann von den liebevollsten Menschen umgeben sein und mich trotzdem einsam fühlen. Erinnern tut manchmal weh, aber um loslassen zu können, musste ich hinschauen. Ich will endlich frei davon sein. Das hier ist meine Geschichte.“ (Julia Beerhold)

Auch heute noch und gerade in diesem Moment, sind viele Kinder psychischer, körperlicher und sexualisierter Gewalt ausgesetzt – meist vom Umfeld unbemerkt.

Zu häufig werden kindliche Verhaltensweisen, insbesondere vermeintlich destruktives, von der Norm abweichendes Verhalten, dem Charakter von Kindern oder fehlender Autorität zugesprochen. Zu wenig geht es dabei darum, die Ursachen zu ergründen. Kinder brauchen für eine gesunde Entwicklung eine von Vertrauen geprägte Bindung zu mindestens einer festen Bezugsperson. Gerade im Hinblick auf die Prävention von Gewalt gegen Kinder (allein 1.000.000 Kinder in Deutschland sind laut WHO von sexualisierter Gewalt betroffen), wird der Blick auf eine Art präventive Erziehung nötig. Dabei ist es auch erforderlich, sich mit der eigenen Biografie auseinanderzusetzen. Nur wenn wir hinsehen und eigene Verletzungen aufarbeiten, kann sich für die Kinder und Jugendlichen sowie gesamtgesellschaftlich etwas zum Positiven verändern.

Der Film „Hinter guten Türen“ gibt uns wertvolle Impulse zur Auseinandersetzung mit der Thematik, unserer eigenen Kindheit und der Wirkung in der Gesellschaft.

Zu kurz greift ein: „Das war früher, das ist heute anders.“ Denn gerade in dieser komplexen, globalisierten Welt sind unsere Kinder vielen Einflüssen ausgesetzt, die sie und uns als Erwachsene extrem herausfordern. Kommen wir ins Gespräch …

Weitere Infos zu Terminen und Orten folgen. Filmvorstellungen in Köln und Umgebung werden wir voraussichtlich begleiten.

Euer Tour41-Team