Die Tour, Fond-Updates

Appell an den Deutschen Bundestag versandt! Der Fonds Sexueller Missbrauch darf nicht ersatzlos wegfallen!

Gemeinsam mit Gegen Missbrauch e.V. und Kein Einzelfall e.V. haben wir als Tour41 e.V. einen dringenden Appell an alle 630 Abgeordneten des Deutschen Bundestages sowie weitere politische Verantwortliche, Vertreter:innen von Presse und Medien versandt.

Unser gemeinsames Anliegen: Die Sicherung verlässlicher und niedrigschwelliger Hilfen für Betroffene sexualisierter Gewalt.

Hintergrund

Sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend ist eine gravierende Menschenrechtsverletzung. Die Folgen begleiten Betroffene ein Leben lang – von psychischen Erkrankungen über soziale und berufliche Einschränkungen bis hin zu existenziellen Krisen.

Der 2013 eingerichtete Fonds Sexueller Missbrauch (FSM) war für viele Betroffene eine entscheidende Hilfe, wo gesetzliche Leistungen nicht ausreichen. Doch nun droht er ersatzlos wegzufallen:

  • Seit dem 19. März 2025 werden keine Erstanträge mehr angenommen.
  • Ende Juni 2025 wurde die Abwicklung beschlossen.

Damit verlieren Betroffene eine zentrale Unterstützungsstruktur.

Stimmen von Betroffenen

  • Helen: „Für viele Menschen, die im familiären Bereich sexualisierte Gewalt erfahren haben, ist der Fonds die einzige Möglichkeit, später Hilfe zu erfahren …“
  • P.: „Der FSM ist unglaublich wichtig! Er hat mein Leben gerettet.“
  • Christiane: „Als ich die ersten Gelder aus dem Fonds bewilligt bekam, geschah etwas, was ich nicht erwartet hatte. Auf einmal hatte ich das Gefühl, wirklich in meinem mir widerfahrenen Leid gesehen und anerkannt worden zu sein.“

Weitere persönliche Berichte: Tour41 e.V. – Der Fonds sexueller Missbrauch muss erhalten bleiben.

Warum der FSM unverzichtbar ist

  • Er war niedrigschwellig – auch dort, wo gesetzliche Hilfen nicht greifen.
  • Er bot direkte Unterstützung, wenn andere Systeme versagten.
  • Sein Wegfall bedeutet: Unsicherheit, retraumatisierende Erfahrungen und das Signal, dass die Bedarfe Betroffener nicht anerkannt werden.

Alarmierende Fakten

  • Laut Bundeskriminalamt wurden 2024 über 18.000 Fälle sexuellen Missbrauchs an Kindern und Jugendlichen registriert. Das Dunkelfeld ist um ein Vielfaches größer.
  • Die Traumafolgekosten belaufen sich in Deutschland jährlich auf rund 11 Milliarden Euro. Frühzeitige und verlässliche Hilfen sind daher nicht nur notwendig, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll.

Das neue Opferentschädigungsrecht (SGB XIV) kann den FSM nicht ersetzen, da es hohe Hürden und Beweislasten enthält.

Unsere Forderungen an die Politik

Wir haben die Abgeordneten aufgefordert,

  • eine Übergangslösung zu schaffen, um eine Versorgungslücke zu verhindern,
  • eine dauerhafte Nachfolgestruktur zu installieren, die die bekannten Schwächen des FSM überwindet,
  • und Betroffenen das Signal zu geben: Ihre Bedarfe werden gesehen und ernst genommen.

Unterstützung aus der Gesellschaft

Mehr als 79.000 Menschen haben bereits Forderungen zum Erhalt des FSM unterzeichnet:

Initiierende Organisationen

Tour41 e.V.
Aktiv zum Schutz von Kindern
vor sexualisierter Gewalt und für Betroffene
tour41.net

Gegen Missbrauch e.V.
Verein für Betroffene, Partner & Gegner
von sexuellem Kindesmissbrauch
gegen-missbrauch.de


Kein Einzelfall e.V.
Opferhilfe für soziale Gerechtigkeit
kein-einzelfall.de

👉 Wir halten den Druck aufrecht – bitte unterstützt weiterhin unsere Petition!

Wie du selbst aktiv werden kannst

Unser Appell ist bereits an alle 630 Bundestagsabgeordneten sowie weitere Verantwortliche in Politik und Medien versandt. Doch je mehr Stimmen sich erheben, desto größer wird der Druck, eine Lösung zu schaffen.

👉 Du kannst helfen, indem Du selbst aktiv wirst:

  • Leite unseren Appell an Abgeordnete deines Wahlkreises weiter.
  • Schreibe an Politiker:innen, Ministerien und Fraktionen.
  • Kontaktiere lokale und überregionale Medien, um auf die drohende Versorgungslücke aufmerksam zu machen.

Jede einzelne Stimme macht einen Unterschied. Gemeinsam können wir deutlich machen: Betroffene sexualisierter Gewalt dürfen nicht erneut im Stich gelassen werden!

📧 Vorlage für deine Nachricht an Abgeordnete oder Medien

Betreff: Erhalt des Fonds Sexueller Missbrauch – Bitte handeln Sie jetzt!

Sehr geehrte/r Frau/Herr [Name],

ich wende mich an Sie, weil der Fonds Sexueller Missbrauch (FSM) seit dem 19. März 2025 keine Erstanträge mehr annimmt und Ende Juni 2025 seine Abwicklung beschlossen wurde. Damit verlieren tausende Betroffene von sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend den Zugang zu dringend notwendigen Hilfen.

Der FSM war für viele eine lebenswichtige Unterstützung – niedrigschwellig, unbürokratisch und dort wirksam, wo gesetzliche Leistungen nicht greifen. Sein ersatzloses Ende bedeutet für Betroffene einen erneuten Vertrauensbruch.

Ich bitte Sie daher dringend, sich für folgende Punkte einzusetzen:

  • Eine Übergangslösung, damit keine Versorgungslücke entsteht.
  • Die Neuauflage und dauerhafte Verstetigung eines Hilfesystems, das die Schwächen des FSM überwindet.
  • Ein klares Signal an Betroffene: Ihre Bedarfe werden gesehen und ernst genommen.

Bitte tragen Sie dazu bei, dass Politik und Gesellschaft ihre Verantwortung wahrnehmen und Betroffene nicht erneut im Stich gelassen werden.

👉 Bitte schließen Sie sich unserem Appell an und helfen Sie, Druck auf die Politik auszuüben. Anbei die vollständige Fassung.

Mit freundlichen Grüßen
[Ihr Name]