Die Tour

Die Post geht ab – ergreifende „Real-Life“ Briefe

Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, eine frische, warme Frühlingsbrise weht um meine Nase und dennoch spüre ich eine tiefe Traurigkeit in mir aufkommen. Es kitzelt an meiner Wange. Weine ich? Wie lange stehe ich schon hier am Briefkasten? Ich spüre die Tropfen an meinem Kinn und kann gerade noch den Brief zurückzucken bevor er meine Tränen abbekommt. Wohlwissend, dass es ihn tief berührt und betroffen stimmt, zücke ich mein Handy und informiere Markus, dem dieser Brief gilt. Es hilft Menschen zu haben, auf dessen Schultern man solch schweres Gepäck verteilen kann! Diese Briefe bestätigen unser Team in unserem Tun, stimmen uns wehmütig, aber geben uns unheimlich viel Kraft weiter zu machen!

Ja, es gäbe viele Gründe stattdessen fern zu sehen, Eis zu essen, auf dem Sofa rumzuliegen oder sonst was zu machen, aber dann ändert sich nichts.

Der Gedanke, dass es immer und immer wieder passiert, dass Tag für Tag hilflose Kinder verzweifelt und hörig den Visagen von unbehelligten (Wiederholungs-)Tätern ausgesetzt sind und das Ganze nicht nur gedeckt von unseren Gesetzen, unseren Richtern und Institutionen, sondern auch von uns, der Gesellschaft, ist unerträglich.
Ich möchte das nicht! Das muss sich ändern!

Unerträglich ist auch das Wissen darüber, dass es tagtäglich neue Betroffene gibt; erwachsen gewordene vergewaltigte Kinder – emotional betäubte „Anscheinend normale Persönlichkeiten“  – die häufig in akuter Suizidgefahr schweben, weil deren oftmals Jahrzehnte verdrängte Kindheitserinnerungen sie plötzlich mit traumatischer Wucht überrollen. In diesem Moment herrscht „akute Lebensgefahr“, aber die Akuthilfe fehlt hier in Deutschland!
Ich möchte das nicht! Das muss sich ändern! Tour41 möchte das ändern! Weil wir so viele sind!

Das verborgene, bedrohliche Gemisch aus

  • perfiden Täterstrategien,
  • dem Schweigen und Wegschauen von Menschen,
  • den Opfern implantierten Schuld- und lähmenden Schamgefühlen und nicht zuletzt aus
  • den fehlenden strafrechtlichen Konsequenzen

führen dazu, dass unsere Kinder hier nicht sicher sind; hinweg durch ALLE Gesellschaftsschichten und Lebensbereiche! Es geht uns ALLE an!

Zurück zu den Briefen! Dieser hier war der Anlass meiner Tränen =>

Danke an den Verfasser für die Erlaubnis zur Veröffentlichung!!!

Gerne möchten wir eure Zuschriften teilen. Schreibt uns und „ab geht die Post“ an den Tour41 e.V., Weidener Str. 36, 51515 Kürten!  Egal ob es sich um eigene Erfahrungen mit Missbrauch #JaIchBin oder Erlebnisse im Bekannten-, Verwandtenkreis handelt. Auch Feedback zu unseren Beiträgen und alles was euch zu dem Thema einfällt ist willkommen! Teile uns bitte mit, ob die Post nur für uns bestimmt ist oder ob wir den Brief entweder mit Nennung des Namens oder ausschließlich anonym veröffentlichen dürfen.

…und solltet ihr zufällig noch ein paar ausgefüllte Unterschriftenlisten  für uns haben, packt sie dazu! Listen und Infomaterial versenden wir auch gerne per Post; einfach hier per Mail anfordern!

Vielen Dank

Eure Michaela

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