Die Tour, Markus Diegmann

Eine Sendung mit Folgen, das Nacht Café

Nachtcafé 93
Was einen nicht loslässt
v.li.: Ursula Nuber, Markus Diegmann, Saskia Jungnikl, Michael Steinbrecher (Moderation), Agatha Spirig, Michael Buback.
Nachtcafé 93
Was einen nicht loslässt
v.li.: Ursula Nuber, Markus Diegmann, Saskia Jungnikl, Michael Steinbrecher (Moderation), Agatha Spirig, Michael Buback.
Nachtcafé 93
Was einen nicht loslässt
v.li.: Ursula Nuber, Markus Diegmann, Saskia Jungnikl, Michael Steinbrecher (Moderation), Agatha Spirig, Michael Buback (Foto).
Nachtcafé 93
Was einen nicht loslässt
v.li.: Ursula Nuber, Markus Diegmann, Saskia Jungnikl, Michael Steinbrecher (Moderation), Agatha Spirig, Michael Buback.
Nachtcafé 93
Was einen nicht loslässt
v.li.: Ursula Nuber, Markus Diegmann, Saskia Jungnikl, Michael Steinbrecher (Moderation), Agatha Spirig, Michael Buback.
Nachtcafé 93
Was einen nicht loslässt
v.li.: Ursula Nuber, Markus Diegmann, Saskia Jungnikl, Michael Steinbrecher (Moderation), Agatha Spirig, Michael Buback.
Nachtcafé 93
Was einen nicht loslässt
v.li.: Ursula Nuber, Markus Diegmann, Saskia Jungnikl, Michael Steinbrecher (Moderation), Agatha Spirig, Michael Buback.

Was für eine Woche. Seit der Ausstrahlung des Nachtcafé im SWR kreise ich im Gefühlskarussell Es ist unglaublich, wie viele Nachrichten uns erreichen. Alle Kanäle schwappen über. Ich möchte mich herzlichst bedanken. Die vielen Nachrichten beflügeln mein Tun.
Mir war nicht bewusst, wie der Abend verlaufen würde. Mir kam die Dauer der Sendung vor, wie ein Wimpernschlag. Das ich so an mein Limit gekommen bin, war so nicht geplant. Das zeigt aber, dass der Verlauf einer chronisch komplexen Traumatisierung viele verschiedene Facetten besitzt. Ich bin froh, dass die Sendung so verlaufen ist. Das Krankheitsbild ist schrecklich und bei jedem Betroffenen anders gelagert. Um so wichtiger ist es mir, den Menschen mitzuteilen, wie Überlebende, Opfer und/oder Betroffene sich fühlen. Wie schwer ein Tag sein kann. Zuerst war es mir peinlich, mich so unter Stress zu sehen. Heute bin ich stolz darauf, es so gemeistert zu haben, gezeigt zu haben, dass auch gestandene Männer an solchen Taten zerbrechen können. Mein Dank gilt all den Zuschauern, Unterstützern und dem Team um Michael Steinbrecher. Seit dieser Sendung mit über 500.000 Zuschauern kommen so viele Anfragen zum Unterstützen. Vielen Dank für die Wahl des Themas. Eure Empathie, ihr habt mich ein Stück weit getragen.

Herzliche Grüße

Picasso & Markus

Comments (10)

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Rapunzel

9. Juni 2017

Ich schaue mir die Sendung grade auf SWR an….und ich habe Dich gesehen, während das „Kuckuckskind“ ihre Geschichte erzählte.
Ich habe sofort zu meinem Freund gesagt: „Das ist der Typ, der mit dem Wohnmobil Unterschriften sammelt gegen die Verjährung.“

Und dann habe ich gegoogelt und die Bestätigung gefunden…..Was doch ein kurzer Besuch auf einem fremden Blog an Synapsen aktiviert, ist immer wieder beachtlich.

Loslassen ist für mich nur ein Wort…ich habe schon viele gefragt, wie sie loslassen oder gar verzeihen können, denn ich kann mit diesen Worten nichts in Verbindung bringen…

Sicherheit im eigenen Haus und persönlichen nahen Umfeld, die sich in Luft auflöst durch Übergriffe…Ich finde (aus eigener Erfahrung), dass dieses das Schlimmste und Traumatischste ist, was uns Kindern passieren konnte. Diese hilflosen Versuche, sich selbst schützen zu wollen und trotzdem dem SMB weiterhin ausgeliefert zu sein….das hat uns kaputt gemacht.

Schuld und Scham….ob wir das je loswerden?

Ich finde, Du hast es wirklich toll vermittelt, wie sehr wir Betroffenen im Alltag in vielen Bereichen unseres Lebens an den Spätfolgen zu leiden haben.

Ich wünsch Dir alles Gute
Rapunzel

Meine seitliche Bauchmuskulatur ist übrigens genauso bemerkenswert;-)

markus

18. Juni 2017

Liebe Rapunzel, ich für meinen Teil werde nie loslassen können, jedoch gelassener damit umgehen. Der tägliche Kampf nimmt kein Ende. Wir, ich denke du auch, haben diesen Kampf und das Tag ein und Tag aus. Es ist unglaublich was mit einem macht, wenn man als Kind kein sicheres zu Hause hat. Ich danke dir für deine Nachricht. Solche halten mich am Leben und geben mir die Kraft weiter zu machen. Auch wenn es viele Tage gibt wo es besonders schwer fällt. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und viele sonnige Tage

Herzlichst Picasso & Markus

Ari69

13. Juni 2017

Mich hat meine beste Freundin..auf die Sendung aufmerksam gemacht..weil sie mich erlebt..Ich hab überlebt..aber ich lebe nicht..ich funktioniere..Ich kann mit Nähe nicht umgehen..ich.mache alles..das..wenn es mir zuviel wird..die Nähe..dann verletze ich..obwohl ich es gar nicht will..ist ein Selbstläufer..Du hast geschwitzt in der Sendung..ich fange an zu frieren..Ich hab großen Respekt vor Dir..und finde es unglaublich beeindruckend..was Du machst..

markus

18. Juni 2017

Hallo Ira, vielen Dank für deine netten Worte. Das ist so eine Sache mit der Nähe. Wünschen tun wir sie uns wohl alle und wir Betroffenen Träumen davon. Tief in mir habe ich seit ich denken kann den Wunsch nach Familie, bearing me in satin, das wünsche ich mir. Jemanden der mich schützt, der mich behütet und auch mal für mich in die Breche springt. Leider bleibt es mein Traum

Beste Grüße und viel Kraft für dich

Picasso & Markus

Ingrid Jäger

1. Juli 2017

Hallo Markus gerade sehe ich das Nachtcafe, dass ich immer aufnehme und heute konnte ich es mir ansehen. Als ich der Dame zuhörte, musste ich nur immer zustimmen, denn ich bin auch ein Kuckuckskind. Als du dann angefangen hast zu erzählen, konnte ich seit langer Zeit wieder einmal weinen. Ich bin nicht nur ein Kuckuckskind sondern ich habe auch einen jahrelangen Missbrauch erlebt. Sexuell, körperlicher und psychischer Missbrauch. Was du erzählst, kann ich zu 100 % nachvollziehen. Ich kann auch keine Beziehung eingehen. Einzig meinem leider verstorbenem Hund konnte ich vertrauen. Ich habe wenige wirkliche wenige Menschen die ich um mich ertragen kann. Aber mit denen kann ich auch nicht reden wenn es mir nicht gut geht.
Es tut mir so leid was dir angetan wurde, aber dass du in der Öffentlichkeit über deinen Missbrauch redest, hat mir Mut gemacht, dir zu schreiben. Man fühlt sich so alleine, denn keiner kann nachvollziehen, wie es einem wirklich geht. Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner schweren Aufgabe.

markus

7. Juli 2017

Liebe Ingrid, ja, wir sind so viele und ja, habe Mut und schließ dich uns an. Wir haben jeden Tag 41 Kinder die durch unsere Hölle gehen müssen. Wir müssen helfen zu schützen und zu sensibilisieren. Das Thema sexueller Kindesmissbrauch muss Gesellschaftsfähig werden. Generationen vor uns haben es verpatzt und geschwiegen.
Ich danke dir von ganzem Herzen für die motivierenden Worte.

Herzlichst Picasso & Markus

Helga Zimmermann

10. August 2017

Ich sitze vor dem Formular und weiß nicht so genau, ob ich schreiben soll… sind meine
Erlebnisse doch nicht so fürchterlich, wie die von denen ich gerade gelesen habe… und was
ich seit Jahren der Presse immer wieder entnehmen muss.
Entsetzliches passiert täglich mit Säuglingen, Kleinkinder, Kindern und Jugendlichen.
Und noch einmal zusätzlich Unglaubliches bei der Verurteilung der nachweislichen Täter.
Ein Kapitalverbrechen wird mehrfach härter bestraft als ein Sexualdelikt.
Ein Sexualdelikt an Minderjährigen ist ein Leben lang nie und nimmer v e r z e i h b a r …
und müsste mit Höchststrafen geahndet werden. Muss !!! Anders geht gar nicht !!

Ich habe nur Glück gehabt… dass die Erwachsenen, die mich angefasst haben, nicht
zum Äußersten übergegangen sind.
Auch mein Vater konnte es nicht lassen… ich habe getan als würde ich schlafen, weil
ich so eine große Angst hatte. Ich habe es immer bereut ihm das im Erwachsenenalter
nicht gesagt zu haben. Jetzt ist er schon 35 Jahre tot… und ich kann’s nicht vergessen.
GsD auch nur einmal.
Zwei junge Erwachsene wollten mich vom Fahrrad reißen und ins angrenzende Maisfeld
schleppen. Mein Leben lang habe ich Angst alleine mit dem Fahrrad unterwegs zu sein…
in Gegenden wo keine andere Menschen sind. Fahrradfahren im Wald geht gar nicht.

Als 6 und 7 Jahre alte Mädchen… hat uns ein Mann in seine Wohnung gelockt… um uns
schöne Bilder zu zeigen.
Einige Zeit später mussten meine Schwester und ich zur Polizeiwache, um aus einer
Reihe von Männern, den zu zeigen, der uns in seine Wohnung gebracht hatte.
Auch da hatten wir nur Glück… anderen Kindern hatte er schon Schlimmes angetan.

Ich will die Champagne, gegen die Verjährung sexueller Delikte an Wehrlosen und
Abhängigen auf jeden Fall unterstützen.
Ich habe eine Unterschriftenliste ausgedruckt… und werde Unterschriften sammeln.
E s k a n n n i c h t s e i n , w a s n i c h t d a r f !!!

markus

14. August 2017

Liebe Frau Zimmermann, mein Rat, Ja. Stellen Sie den Antrag. Es hilft nicht nur Ihnen sondern auch dem Staat zu erkennen wie tief dieses Übel in unserer Gesellschaft verankert ist. Eine Kinderseele ist wie eine Lotusblüte, wann sie verletzt wird ist bei jedem Menschen anders. Fakt ist, Ihre Seele hat tiefe Wunden, eine Vergessens-Pille gibt es auch nicht. Somit haben Sie, wie auch ich und viele andere, Lebenslänglich. Ich wünsche Ihnen ganz viel Kraft

Daniel

18. August 2017

Ihr Lieben,

in meinem Fall war es zwar kein sexueller Missbrauch, aber nicht wenig an körperlicher Gewalt, emotionalen Attacken und angstauslösenden Mustern, mit denen ich aufwuchs.
Was Vielen nicht gefallen wird ist meine Behauptung, dass Vergebung das einzige ist, was wirklich heilt. Vergebung hat nichts damit zu tun, keinen Kampf mehr zu führen, keine Rebellion mehr zu üben oder etwas billig zu verzeihen. Vielmehr ist es ein Weg, um das Herz sich selbst und dem Leben gegenüber wieder öffnen zu können, weil nur aus dem Herz die heilsamste Energie strömt, die uns Menschen zur Verfügung steht. Jede wirkliche Vergebung ist immer Versöhnung mit sich und dem Leben, und Heilung für sich selbst.

markus

19. September 2017

Zusammenschnitt SWR Nacht Cafe vom 2. Juni 2017 „Was einen nicht losläßt“